Villmar damals und heute

"Die alten Straßen noch, die alten Häuser noch"...., so Rolf Rosenthal, New York, der bei seinem letzten Heimatbesuch mehrere Fotos von Villmar und seinen Bürgern aus dem Jahre 1945 zur Veröffentlichung zur Verfügung stellte. "Villmar hat sich verändert und ist schöner geworden", kommentierte der 80jährige begeistert.

Kurz nach Ende des Krieges besuchte er als US- Besatzungssoldat von Bremen aus seinen Heimatort, den er 1936 als Jugendlicher jüdischen Glaubens verlassen hatte. 1945 gab es in Villmar zwar Fotografen, aber keinen Fotoapparat. Warum? Auf Anordnung der Besatzungsmacht wurden neben Waffen und Ferngläsern auch Fotoapparate beschlagnahmt und mußten im Rathaus abgeliefert werden.

Eine historische Aufnahme Rosenthals zeigt die damalige untere Lahnstraße, im Volksmund "Neugass" genannt, bis zur Einmündung in die heutige Peter-Paul- Straße. Gut erkennbar ist vorne rechts das ehemalige Brauereigebäude, das sich im Eigentum der Familie Ottmar Weißbrodt befand und seit 1989 Domizil des Vereins für Jugend- und Drogenberatung, Limburg, ist. Das anschließende Bauernhaus gehörte der Familie Josef Flach, dem sich die Wohnhäuser der Familien Anton Brahm, Engelbert Falk, Philipp Höhler, Josef Müller, Josef Wünschmann, Josef- Paul Höhler und Johann Dernbach bis zur Ecke Schaafgasse anschließen.

Auffallend ist die damals autofreie Straße, auf der die Kinder spielen und im Winter Schlitten fahren konnten.

 

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Gesamtbild der Straße durch neuzeitlichen Aus- und Umbau von Wohnhäusern vorteilhaft verändert. Kürzlich wurde bei einem weiteren ehemaligen verputzen Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das Fachwerk freigelegt. Es zeigt sich nun als Schmuckstück für diese Straße, die nach 1970 von Lahnstraße in König-Konrad-Straße umbenannt wurde.

June und Rolf Rosenthal mit Lydia Aumüller im November 2000. Bild rechts: R.Rosenthal 1945 vor seinem Elternhaus in der Lahnstraße.

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