König
Konrad Denkmal
Seit
einigen Jahren finden Vandalen ihr Vergnügen daran, dem 1894 errichteten
Standbild König Konrads I. ( 911-918) auf dem Bodensteiner Lay, die
Krone zu nehmen. Das ist in den zurückliegenden 15 Jahren ein Dutzend mal
geschehen. Der Verschönerungsverein, der mit der Gemeinde für die
Unterhaltung des Denkmals Sorge trägt, hat deshalb vorerst von der
Fertigung einer neuen Krone abgesehen. Zwangsläufig findet man
daher unter den guten Fotos des von der Gemeinde aus Anlass der
Ersterwähnung Villmars im Jahre 1053 herausgegeben
Jubiläumskalenders , den König ohne Krone. Eigentlich schade, symbolisiert
doch gerade die Übergabe der Krone an den Sachsenherzog Heinrich,
seine staatsmännische Größe. In Quedlinburg gegenwärtig Im Sitzungssaal
des Quedlinburger Rathauses schmückt ein geschichtsträchtiges, großes
rundes Bleiglasfenster den prachtvollen Raum.. In diesem ist im
Mittelfeld die Übergabe der Königskrone 919 an den
Sachsenherzog Heinrich dargestellt. Der Legende nach soll sich diese
Szene beim Vogelfang am Quedlinburger Finkenherd abgespielt haben.
Mit der Übergabe der Krone und
Macht an den früheren Gegner, dem Sachsenherzog Heinrich,
wurde der letzte Wunsch des in Weilburg am 23. Dezember 918
verstorbenen Königs Konrad I. erfüllt. Geschichte des
Königs Konrad 911 wurde der kinderlose Konradiner Konrad
der Jüngere als Nachfolger Ludwigs IV. zum König gewählt,
konnte sich aber in den langen Kämpfen gegen die
Stammesherzöge im Reich nicht durchsetzen. Aus Einsicht in die
veränderten politischen Verhältnisse bewog er seinen Bruder
Eberhard, auf die Nachfolge zu verzichten. und bestimmte in
seiner Sterbestunde den Gegner Heinrich, Herzog von Sachsen zum
Nachfolger auf dem Königsthron. Herzog Heinrich wurde 919
von Franken und Sachsen in Fritzlar, das zwar noch auf
fränkischem Rechtsgebiet, aber nahe an der Grenze zu Sachsen
lag, zum König gewählt. Dies veranlasste den staufischen
Geschichtsschreiber Otto von Freising in seiner zwischen 1143
und 1146 entstandenen Weltchronik zu der Bemerkung: "Von da
an rechnen manche nach dem Reich der Franken das Reich der
Deutschen ". Eine Auffassung, die bis in die heutige Zeit -
freilich nicht unbestritten - Gültigkeit beansprucht.
Gedenktafel in Fulda Konrad I. wurde als einziger König seinem
Wunsche entsprechend in Fulda bestattet. (Bild: Bleiglasfenster im Sitzungssaal des Rathauses zu Quedlinburg)
Das Grab, das sich einst neben der
ersten Begräbnisstätte des hl. Bonifatius befand,
ist vermutlich bei einem Brand der Kirche Ende
des 13. Jahrhunderts zerstört worden. Es lag in der Mitte
des Hauptschiffes des jetzigen Domes. Der um die
Geschichte seiner Fuldaer Heimat hochverdiente Professor
Gegenbaur regte 1877 bei dem Fuldaer Geschichtsverein die
Errichtung einer Gedenkplatte für König Konrad an. Dem
wurde mit der Anbringung einer Sandsteintafel im Dom
entsprochen. Sie ist im südlichen Seitenschiff, an deren
östlichen Ende, in der Nähe der Andreas-Kapelle, heute noch
gut erhalten. Unter der Königskrone sind
folgende, der Chronik des Marianus Scotus entnommenen
Worte zu lesen: CVONRADVS // REX // OBIIT X CAL. JAN.
DCCCCXVIII // SEPVLTVS EST // IN// FVLDA // MONASTERIO //
JVXTA ALTARE // SANCTAE CRVCIS. // + (= König Konrad
starb am 23.Dezember 918, er wurde bestattet im Kloster
Fulda neben dem Altar des Heiligen Kreuzes) Gestiftet vom
Verein für hessische Geschichte 1878. Der Fuldaer Museumsleiter
Dr. Gregor Stasch, stellte freundlicherweise für die
Veröffentlichung eine Abbildung der Gedenktafel zur
Verfügung.
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