Hochwasserkatastrophen
an der Lahn
Hochwasser der Lahn durch anhaltenden
Regen, Schneeschmelze oder Eisgang mit verheerenden Folgen gab es immer
wieder in den vergangenen Jahrhunderten.
Die
Aufzeichnungen eines Chronisten, im Januar 1648, berichten von
katastrophalen Zuständen durch Überschwemmungen: „ Die Ölmühle, die
Mahlmühle und Hans Schlags Bierhaus trieb es hinweg; viele Brücken riss das Wasser um; in Arfurt des Fährmanns Peters Haus; in Aumenau fünf
Häuser; in Runkel wurden Brücke und Mühle schwer beschädigt; in Diez
kam der Brückenwächter auf dem Turm elend ums Leben, da ihm keiner
helfen konnte; in Villmar stand das Wasser ellenhoch über dem
Mühlendach".
Demnach dürfte bei dieser Naturkatastrophe der Lahnwasserspiegel 85 cm
höher über dem heutigen Dach des Turbinenhaus gewesen sein, das an der
Stelle der alten Mühle in gleicher Höhe im Jahre 1911 errichtet wurde..
Markierungszeichen an dem linken Pfeiler der Villmarer Marmorbrücke,
erinnern an den Hochwasserstand im Monat Februar vergangener Jahrzehnte.
Zwei Hinweisschilder sind so verrostet, das Monats- und Jahreszahl
unkenntlich wurden.
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Angaben des Hochwasserstandes vom 8. Februar 1984 und 10 Februar 1946 sind
noch lesbar. Wie hoch das Wasser der Lahn am 5.2.
1909 gestanden hat ist nicht vermerkt, doch die Chronik hält dazu
fest:" Nachdem es im Januar ununterbrochen schneite, setzte in der
Zeit vom 3. bis 5. Februar unaufhörlicher Regen ein. Die Schneemassen
schmolzen,jeder
Bach wurde zu einem Fluss. Die Lahn stieg über die Bleiche und über die Schleusenanlage" .Nur mit einem Nachen
konnten die Besitzer der Nassauischen Marmorwerke, Adolph Neumann
und Sohn Hermann sowie der Direktor der Firma Pasch das unter Wasser
stehende Werksgelände erreichen Die ganze Tragweite des überfluteten
Lahnufers wurde in mehreren Bildern von den Besitzern der Marmorfabrik
Walter und Hermann Neumann dokumentiert.
Die letzte große Hochwassergefahr der Lahn
am 8. Februar vor 1984 ist auch heute 2004 noch vielen Einwohnern in guter
Erinnerung. Das Hochwasser überflutete die Keller der naheliegenden
Häuser am Lahnufer und erreichte an der König- Konrad- Halle die nach
Runkel führende Landstraße. Damals bestand die 1983 erbaute
König-Konrad- Halle ihre Wassertaufe. Dank des unermüdlichen Einsatzes
der Villmarer Freiwilligen Feuerwehr und vielen Helfern Villmars blieb die
Schadenshöhe gering.
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Blick von der Brücke
lahnabwärts.
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Blick lahnaufwärts, v. d. König-Konrad-Halle,
Bgm. Hubert
Aumüller |