Dass
Villmar älter ist als 950 Jahre, bezeugen Funde menschlichen Daseins im
Bereich der Gemarkung Villmar aus der Urnenfelderzeit (1200-900 v.
Chr.). Es sind fünf Bruchstücke von Tongefäßen aus einem Urnengrab,
welche man 1958 in der Flur „Batzewies" bei Baggerarbeiten für
das Wohnhaus des Aussiedlers Johann Müller „Klausenhof", in ca.
2 Metern Tiefe fand und im Landesamt für Denkmalpflege Wiesbaden sowie
im Landesmuseum Wiesbaden verwahrte.
Leihgabe: Landesmuseum Wiesbaden
Steinzeuggefäß ( 15./
frühes 16. Jh.)
Diese
12 cm hohe Keramik konnte 1970 bei Baggerarbeiten zur Verlegung von
Kanalrohren in der Burgstraße durch eine geschichtsbewusste Bürgerin
geborgen werden.
Datierung: Dr. Udo Recker, Mitarbeiter des Landesamtes für
Denkmalpflege in Wiesbaden.
Leihgabe: Privat
Tonkrug ( 17. Jh.)
In diesem 11.8
cm hohen Krug wurden 1937 in der Nähe der Kirche über 40 silberne
Einzelstücke, überwiegend Münzen
(vom 13.-18. Jh.), sowie ein Reliquienkreuz vorgefunden. Auf einem
Villmarer „Stadtplan" von 1699, gefertigt vom Trierer Baumeister
Ravensteyn, wurde der Fundort als Heiligenhaus sowie Frühmesshaus
verzeichnet. Datierung: Dr. Günter Kleineberg, Leiter der Sammlung
Nassauischer Altertümer im Landesmuseum Wiesbaden. Leihgabe:
Landesmuseum Wiesbaden.
Reliquienkreuz mit Initialen W L 1575
Die im Reliquienkreuz
gravierten Initialen W L und die Jahreszahl 1575 lassen
darauf schließen, dass es vermutlich ein Brustkreuz des damaligen
Pastors Wilhelm Lindener (Lindner) war, der 1549 in Vallendar geboren
wurde. Möglicherweise erhielt er dieses Reliquienkreuz 1575
anlässlich seiner Priesterweihe. Zwei Jahre später trat der 28jährige
sein geistliches Amt in Villmar an. Er verstarb in Villmar im Jahre
1623. Somit könnte auch ein Teil von Pastor Lindeners früherem
Eigentum zum 1937 gefundenen Silberschatz gehören, ohne dass seine
Herkunft genau geklärt ist.
Leihgabe: Landesmuseum Wiesbaden
Augustusdenar (18 v.Chr.)
Nach einer Notiz des
früheren Villmarer Schultheißen Ferdinand WEYCARDT zufolge, kam 1840
bei Ausgrabungen im damaligen Burggarten (heute oberer Friedhof an der
Kirche),neben alten (römischen?) Mauer- Fundamenten ein Augustusdenar
19 v. Chr. zu Tage.
Avers: Augustuskopf nach rechts.
CAESAR AUGUSTUS
Revers: Schild mit Schrift SPQR im Lorbeerkranz,
OB CIVIS, darunter SERVATOS.
Der Augustusdenar soll damals ins Landesmuseum nach Wiesbaden
gekommen sein, ist aber, laut Mitteilung von Dr.
Günther
Kleineberg, Leiter der Sammlung Nassauischer Altertümer im Landesmuseum
Wiesbaden, nach über 160 Jahren verschollen.
Römisches As (98-117 n. Chr.)
Die
römische Münze mit dem Portrait des Kaisers Trajan auf der Vorderseite
wurde im Jahre 1983 bei Grabungen im Garten eines Wohngebäudes der
Burgstraße entdeckt
Vorderseite: Portrait Kaiser Marcus Ulpius Traianus, Rückseite
unkenntlich
* 18. September 53 in Italica (Spanien)
+ 7. August 117 in Selinus (Kleinasien)
Kaiser von 28. Januar 98 bis 7. August 117
Datierung: Dr. Pachali, Landesamt für Denkmalpflege in Wiesbaden.
Leihgabe: Privat
Dreipetermännchen (1689)
Kurtrierer Billonmünze
(Münzen, die aus einer Kupfer-Silber-Legierung hergestellt wurden,
deren Silberanteil bis zu maximal 50% (500/1000 fein), meist jedoch
weniger betrugen.Dreipetermännchen, wurde 1689 unter Erzbischof Hugo
von Orsbeck (1676-1707) mit der Aussetzung des Schlags von einfachen
Petermännchen geschaffen. Die Bezeichnung leitet sich von der
Darstellung des hl. Peters ab, der auf der Rückseite . mit Schlüssel
und Buch dargestellt ist. Vorderseite mit Wappen.
Leihgabe: Privat.

Silber aus den Gruben von Langhecke
Ausbeutetaler ( 1615)
Der Trierer
Erzbischof Lothar begann 1615 in Koblenz mit der Prägung der Villmarer
Ausbeutetaler. Das nötige Silber-Erz entnahm er, wie später auch seine
Nachfolger, aus den zu Kurtrier gehörenden Gruben der Langhecke, das in
der „Schmelz" zwischen Langhecke und Aumenau, verhüttet wurde.
Vorderseite Umschrift: MONETA. NOVA. ARGENTA. CONFLUENTINA (= neue
Koblenzer Silbermünze), Behelmtes Wappen, darüber 1615. Oben
Wappenschild mit drei Muscheln.
Die Rückseite: DONUM:
Dei: EX: FODINIS: VILMARIENS. 1615
.(=Gabe Gottes aus Villmarer Gruben), Madonna mit Jesusknaben auf
der Mondsichel, von einem Strahlenkranz umgeben.
Leihgabe: Landesmuseum Wiesbaden
Halber Konventionstaler (Gulden. 1757)
von Kurfürst Johann
Philipp von Walderdorff.
Vorderseite:
"IOAN. PHIL. D. G. AR-EP. TREVIR. S.
R. I. PR. EI. ADMI. PRUM. P. P"
(= Johann Philipp, von Gottes Gnaden Erzbischof von Trier, Kurfürst des
Heiligen Römischen Reiches [u.] Verweser von Prüm [u.] auf immer und
ewig [dessen] Schutzherr.
Rückseite:
Das Vierfelderwappen zeigt im 1. und 4. Feld das Trierer Kreuz und im 2.
und 3. Feld das Prümer Gotteslamm.
Der viergeteilte Walderdorffsche Herzschild zeigt im 1. und 4. Feld
einen Löwen und im 2. und 3. die beiden Isenburger Balken. Auf unserm
Belegstück steht über dem Wappenbild in einer Bogenschrift: "EX
FODINIS VILLMARIENSIBUS 1757"
(=Aus Villmarer Gruben), und unter dem Wappen steht: "20
EINE MARCK FEINSILBER N. M."
Leihgabe: Privat