03.01.2015   Von San Francisco auf Spurensuche im Treisfurter-Hof

 Lydia Aumüller

 

Im Jahre 2000 kamen David und Betty Groß, Nachfahren  des 1847 nach USA ausgewanderten  Johann Groß, von San Francisco nach Frankfurt mit dem Ziel, Villmar und den Treisfurter Hof zu finden. Nach der Heimkehr  wurde die amerikanische Verwandtschaft über die eindrucksvollen Erfahrungen „ deutscher Wurzeln“ in Villmar  bestens informiert.

Vierzehn Jahre später, im Dezember 2014, betraten Dan, Veronica und Katryn Groß aus San Francisco  deutschen  Boden im Airport Frankfurt. Weiter ging`s per Auto nach Villmar, um die  Urstätte des Vorfahren Johann Groß in Augenschein zu nehmen.

Hier  wurde  im Jahre 1822 jener Vorfahre geboren, der nach seiner Auswanderung nach USA  im Juli 1850 die 18 jährige deutsche Katharina Brah, eine Auswanderin aus Winden im Taunus heiratete,  die ihm in 26 jährigen Ehe sechs Söhnen und eine Tochter gebar. Als gelernter Schneider eröffnete der Emigrant in Milwaukee ein Geschäft mit „deutscher Wertarbeit“ und brachte es mit viel Fleiß zu Ansehen und Wohlstand. Mit berechtigtem Stolz wissen die Nachkommen laut Überlieferung zu erzählen: „ Der Ausgehanzug von Altvater Johann war schwarz und elegant geschnitten. Dazu trug er einen seidenen Zylinder und präsentierte einen schweren Stock mit einem goldenen Knauf. Er war geschickt, zu reimen und zu dichten, natürlich auf deutsch“.
Für das Ehepaar Dan und Veronica Groß, mit Tochter Kathryn aus San Francisco hatte sich die Spurensuche gelohnt. Sie  besuchten den  Treisfurterhof, die Ur- und Arbeitsstätte ihrer Vorfahren, die Pfarrkirche St. Peter&Paul, in denen diese getauft wurden. Sie fanden aber auch auf dem nahe gelegenen alten  Totenhof den historischen Grabstein mütterlicherseits, Christian Löw, Pächter des Treisfurter Hofes, geboren 1719, gestorben im Jahre 1761. Beeindruckend war für sie der „Unica“ Marmorbruch als dunkelrotes Devongestein.   Dutzende Erinnerungsfotos , eine Ahnentafel der Familie Groß, die bis in 17. Jahrhundert in Villmar zurückgeht sowie das  Buch -Bilder zur Geschichte Villmars 1053-2003-, aber auch die Broschüre -Altare Privilegiatum Anno 1764-, werden die Besucher aus USA noch lange an die Spurensuche auf Villmarer  Boden erinnern